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Zukunft stiften durch Bildung | Ausbildung | Arbeit

Bildung für Frieden und Zusammenhalt!

Unser Neujahrsgruß 2024

Liebe Partner und Freunde der Louis Leitz Stiftung,
liebe Stifterfamilie,

Zukunft stiften, das ist das Ziel der LL-Stiftung. Durch die Förderung von Bildung und Ausbildung entstehen Selbstwirksamkeit, gegenseitige Wertschätzung und konstruktive Zusammenarbeit für kreative Lösungen. Unsere Förderprojekte in Deutschland, Afrika und Bosnien gehen dabei ganz unterschiedliche Wege, ihre jeweiligen Zielgruppen zu erreichen. Einige Projekte in der Region Stuttgart und in Afrika fördern wir einmalig, andere – in allen drei Regionen – unterstützen wir längerfristig. Alle verbindet, dass sie wertvolle Beiträge zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zu einem friedlichen Miteinander in ihrem jeweiligen Umfeld leisten und damit zukunftsweisend wirken!
Schule als Bühne ist das Motto, unter dem der Stuttgarter Theaterhaus e.V. Kindern und Jugendlichen Kontakt zu Tanz und Theater ermöglicht. Im vergangenen Schuljahr entstanden an neun weiterführenden Schulen, darunter einer Berufsschule, ganz unterschiedliche kleine Theaterstücke und Choreographien. Die 12-18 jährigen Schülergruppen haben jeweils eigene Projekte entwickelt und ihren Mitschülern und Eltern an den Schulen präsentiert. Außerdem besuchten sich die Teilnehmenden gegenseitig, gaben sich "Rückspiele" zum Gesehenen und besuchten Tanz- und Theatervorstellungen im Theaterhaus. So entstanden Räume und Möglichkeiten für Begegnung und künstlerischen, kreativen Austausch unter Jugendlichen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund – auch Teilnehmende aus Vorbereitungsklassen für Geflüchtete waren dabei! Die Umsetzung der Projekte war – je nach Rahmenbedingungen – durchaus herausfordernd: "Die Jugendlichen an meiner Schule kommen zum großen Teil aus sozial angespannten Milieus. Dazu müssen einige noch die deutsche Sprache erlernen. Manche haben mit sehr kurzer Aufmerksamkeitsspanne und niedriger Frustrationstoleranz zu kämpfen. Das ist eine Konstellation, die es schwierig macht, allen gerecht zu werden (...) aber das Ergebnis ist meines Erachtens umso wertvoller, weil es für viele der Teilnehmenden sonst keine Möglichkeiten gibt, die Erfahrung, auf der Bühne zu stehen, mit all ihren positiven Auswirkungen zu erleben", resümiert eine der Theaterpädagoginnen abschließend.

Berufliche Perspektiven sind für die Jugendlichen, die vor terroristischer Gewalt aus dem Norden und Osten von Burkina Faso in sichere Gebiete geflüchtet sind von essentieller Bedeutung: Ausbildung und Erwerbsmöglichkeiten nehmen ihnen die Stigmatisierung und halten sie davon ab, in die Kriminalität zu rutschen oder die gefährliche Flucht nach Europa zu versuchen. Das Kinderhaus Burkina Faso, das Einrichtungen zur (Vor-)Schulbildung von Kindern und zum Empowerment der Mütter in einer Frauenkooperative betreibt, hat daher auch zweijährige Ausbildungsgänge in Landwirtschaft und Schneiderei eingerichtet. Die Wahl der Fächer deckt sich mit der Nachfrage in Burkina Faso, denn die Wirtschaft des Landes basiert zu 70% auf Landwirtschaft und Viehzucht. Moderne Ausbildungsangebote für diese Berufe gibt es jedoch nicht – die Kenntnisse werden von der älteren Generation und durch frühzeitige Mitarbeit in Familienbetrieben gelernt. Die Weberei und Schneiderei von Faso Danfani, einem traditionellen, burkinischen Stoff ist ebenfalls marktorientiert, denn die Regierung setzt sich stark für den Einsatz dieses mittlerweile sehr populären Stoffes ein, der aus lokaler Baumwolle produziert wird. Mit der Förderung der LL-Stiftung wurde fünf binnengeflüchteten Jugendlichen durch Stipendien diese praktisch orientierte Ausbildung ermöglicht. Der erste Ausbildungsjahrgang hat 2023 abgeschlossen. Um ihnen den Berufsstart zu erleichtern, wurde außerdem eine Nähstube eingerichtet und ein Stück Ackerland erworben und umzäunt. Diese "Starthilfe" können jeweils fünf AbsolventInnen für ein Jahr nutzen, um sich selbstständig zu machen, bis der Folgejahrgang an den Start geht.

Vor 30 Jahren baute die gleichzeitig neu gegründete Hilfsorganisation medica mondiale zusammen mit bosnischen Frauen das Therapiezentrum MEDICA Zenica auf, um kriegstraumatisierten Frauen zu helfen, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen. Mehr als 3.000 Frauen und Kinder, die aus (sexuell) gewalttätigen Umfeldern flohen, wurden seither im Schutzhaus aufgenommen, medizinisch und psychosozial betreut, stabilisiert und rechtlich beraten. Ergotherapie, handwerkliche Kurzausbildungen und Trainings in lebenspraktischen Kompetenzen ("life skills") ermöglichen den Frauen, auch wirtschaftlich und finanziell selbstständig zu werden. Seit 2002 unterstützt die
LL-Stiftung insbesondere diesen Bereich "economic empowerment". Darüber hinaus setzt sich MEDICA Zenica für Frauenrechte ein, sowohl auf politischer, medialer und rechtlicher Ebene, als auch durch Bewusstseinsbildung bei Frauen, Männern und Kindern. Eine Dokumentation der beeindruckenden Entwicklung der Organisation und eine reichlich bebilderte Bilanz ihrer Leistungen und Ergebnisse findet sich auf der neu gestalteten Website medicazenica.org, zusammen mit einem bewegenden Video, in dem Betroffene und Aktive zu Wort kommen.
Frauen. Frieden. Solidarität! Das wünschen – ja das fordern – die Mitstreiterinnen von Medica Zenica auf dem Foto oben. Wir schließen uns diesen Wünschen für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen mit vollem Herzen an und freuen uns auf die weitere, stets konstruktive Zusammenarbeit mit Ihnen, unseren Partnern und Freunden. Vielen Dank an unsere Stifterfamilie für ihre so vielfältige und hilfreiche Unterstützung. Ein gesundes und glückliches neues Jahr wünschen, im Namen des gesamten Stiftungsrates

Ingrid Leitz und Christoph Glatzel
(Stiftungsvorstand)

Marion Hinte
(Stiftungsreferentin)


Louis Leitz Stiftung
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