Worüber Sie in diesem Artikel lesen:
- Kinder sind kreative Forscher!
- Warum ist frühkindliche kulturelle Bildung in den KiTas wichtig?
- KinderKunstLabore bringen Kunstschaffende und Erziehende zusammen
- Warum fördert die LL-Stiftung das Projekt KREATIV-KITAS?
Kinder sind kreative Forscher!
Kinder sind von Natur aus kreativ. Sie möchten sich selbst und ihre Umwelt mit all ihren Sinnen erforschen und kennenlernen. Durch sinnlich-ästhetische Erfahrungen eignen sie sich die Welt an. Durch den frühen Zugang zu künstlerisch-kulturellen Bildungsaktivitäten werden die beteiligten Kinder in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. Sie erfahren kulturelle Teilhabe und Selbstwirksamkeit durch die eigene kreative Arbeit. Dies ermutigt sie, Neues auszuprobieren und sich auf unbekanntem Terrain forschend fortzubewegen. Die Kinder erfahren Selbstvertrauen im Umgang mit neuen Aufgaben, und lernen schrittweise mit unbekannten Situationen umzugehen. Kinder, die in benachteiligten Stadtteilen aufwachsen, haben oft wenig Zugang zu gemeinschaftlichen kulturellen Angeboten. Diese lustvollen, kreativen Anreize in der KiTa unter Anleitung verschiedener KünstlerInnen, unterstützen die ganzheitliche Entfaltung von Kindern, auch im Hinblick auf ihren weiteren Werdegang.
Warum ist frühkindliche kulturelle Bildung in Kindergärten und Kindertagesstätten (KiTas) wichtig?
Der Ausbau der Angebote für unter Dreijährige und von Ganztagsangeboten machen KiTas zur zweiten Wohnstätte für Kinder. An diesen Orten wird ein wesentlicher Teil der frühen kognitiven, sozialen, physisch-motorischen und psychisch-emotionalen Entwicklung begleitet.
Im KiTa-Alltag wird zwar im Morgenkreis gesungen, es werden Bücher vorgelesen und Mal- und Bastelangebote stehen bereit. Die eigenschöpferische Auseinandersetzung mit der Umwelt und damit der oben beschriebene kulturelle Bildungsprozess, der Persönlichkeitsentwicklung anstößt und kognitive, soziale, physisch-motorische und psychisch-emotionale Selbstlernprozesse fördert, findet aber meist nicht statt. ErzieherInnen fühlen sich oft unsicher bei der Umsetzung von künstlerischen Projekten, weil sie in diesen Themen nicht ausreichend ausgebildet sind.
KünsterInnen wiederum fehlen häufig die spezifischen Kenntnisse über die Entwicklungsphasen der frühen Kindheit und frühkindliche Wahrnehmung.
KinderKunstLabore bringen Kunstschaffende und ErzieherInnen zusammen
In sechs kreativen Werkstätten erhalten Kindern im Alter von 3-6 Jahren in sechs Kitas in Stuttgart über den Zeitraum von drei Jahren die Gelegenheit, sich in unterschiedliche künstlerisch-kreative Techniken zu vertiefen und sich eigenschöpferisch auszuprobieren.
Regelmäßig kommen Kunstschaffende in die Einrichtungen, um die Werkstätten umzusetzen. Die Handlungsfelder reichen von Malerei, Zeichnung, dreidimensionales Gestalten, Verarbeitung von Fundstücken/Recycling, Arbeiten im Raum (Performance) bis hin zum Arbeitsfeld Medien. Im Team mit den Erziehenden werden künstlerische Schaffensprozesse angestoßen. Das besondere hierbei ist: die KinderKunstLabore haben einen spielerischen, experimentellen und forschenden Charakter. Im Vordergrund steht die prozessorientierte Arbeitsweise und nicht das Ergebnis. Jedes Kind kann in seinem eigenen Tempo ganz individuelle Erfahrungen mit künstlerischen Materialien, Formen und Ausdrucksweisen machen. Die Wertschätzung ist ein wichtiger Baustein zur Verankerung dieser Erfahrungen.
„Kreativ von Anfang an“ bringt Kenntnisse aus der Arbeit von freien Kinderkunst-Werkstätten, Kinderkunstschulen, wissenschaftlicher Forschung zu früher kultureller Bildung und das Wissen von Kunstschaffenden zu Kreativitätsprozessen in die beteiligten KiTas. Das Praxiswissen der Kulturschaffenden zur frühkindlichen kulturellen Bildung wird erweitert und die Erziehenden werden in der Anwendung von Methoden des künstlerischen Bildungsprozesses geschult und gestärkt. Die entwickelten Werkstattkonzepte werden schließlich als Video-Tutorials/ Leitfäden aufgezeichnet und als Handreichungen auch anderen Einrichtungen zur Verfügung gestellt.
Warum fördert die LL-Stiftung das Projekt KREATIV-KITAS?
Künstlerisch-kulturelle Bildung in den Einrichtungen für das kleine Kind („Kitas“) verankern zu helfen, daran beteiligen wir uns als Stiftung mit Überzeugung, eine notwendige Zukunftsaufgabe: Um die freie Kreativität, die Neugierde, das Selbstvertrauen, die Entfaltung sowie die Eigenständigkeit in den Entscheidungen der Kinder zu fördern, und damit ihre Bildungschancen positiv zu beeinflussen. Das kreative Experimentieren, ein Prozess der Selbstwirksamkeit. Zu oft werden Kindern diese Flügel des freien, spontanen Schaffens und der Begeisterung bei Schuleintritt durch den Lehrplan gekappt. Im Schulbereich fördert die LL-Stiftung seit Jahren kulturelles Lernen in verschiedenen künstlerischen Bereichen, mit überzeugenden Ergebnissen. Insbesondere bei jungen Menschen und Kindern aus sozial schwieriger Umgebung, ein wichtiger Impuls:
Seinen Platz und Stolz im Leben zu finden!“
Katharina Leitz
Projektpatin KREATIV-KITAS
Weitere Informationen unter https://www.lkjbw.de/
(alle Fotos in diesem Beitrag © LKJBW)